In Jahren 1990 - 1991 ermordete Jozef Slovák in Tschechien und in der Slowakei vier junge Frauen. Die Polizei verdächtigte ihn auch aus anderen Morden, die aber im Vorverfahren nicht zu beweisen gelangen. Für einen Mord wurde er schon im Jahre 1982 verurteilt. Die 15-jährige Haft sühnte er in Leopoldov. Im Jahre 1990 wurde er auf Bewährung frei gelassen (aufgrund der umfangreichen Präsidentenamnestie). Für weitere vier nachgewiesenere Morde wurde er im August 1993 mit dem Stadtgericht in Bratislava zur lebenslangen Haft verurteilt.
Jozef Slovák wurde insgesamt achtmal gerichtlich gestraft. Trotzdem er die außergewöhnliche intellektuelle Fähigkeiten hat, wurde er mit Gerichtsgutachter als eine psychophatische Persönlichkeit bezeichnet. Zwischen seine überwiegende Eigenschaften gehören Aggressivität, Explosivität und erhöhter Egozentrismus. Obwohl er ausschließlich an sehr junge Frauen angriff, wurde bei ihm keine Sexuelldeviation festgestellt. Auch keine Neigungen zum Alkoholismus oder Suchtmittel wurde festgestellt. Aus der kriminalistischen Sicht sind die Motivationsfaktoren Josefs Slováks interessant. Neben dem Sexualmotiv war das auch das Finanzmotiv, die Rache und die Beseitigung eines unbequemen Zeugen.
Den ersten Mord verübte er am 22. August 1978 im Waldbestand in Bratislava - elezná Studienka. Das Opfer wurde eine jugoslawische Bürgerinne, die 21-jährige Blaica P., die er zufällig im Zug kennenlernte. Er entlockte sie in den Wald und versuchte den Beischlaf. Weil sie begann, sich zu wehren und zu schreien, ergriff er sie beim Kragen und erwürgte sie. Ihren Körper zog er tiefer in den Wald weg und verdeckte mit den Zweigen. Ein Teil von ihrer Bekleidung verbrannte er direckt am Ort, die persönliche Sachen der Ermordete schenkte er seiner Freundin. Aus dem Gefängnis wurde er für diesen Mord am 10. März 1990 frei gelassen.
In weniger als vier Monaten nach der Freilassung (am 4. Juli 1990) verübte er seinen zweiten Mord. Zum Opfer wurde die erst 16-jährige Monika Ondíková aus Moldava nad Bodvou (Slowakei). Er lernte sie in Prag kennen und sie beide fuhren gemeinsam nach Konopitì u Beneova weg. Dort entlockte er sie in den Schlosswildpark und schoss achtmal auf sie aus einer Gaspistole mit neuroparalytischer Munition aus. Nachdem ermordete er sie durch einige Schläge mit einem Stock. Der Ermordete entwendete er dann 2400 US Dollars, 800 DM, mehr als 16000 AS, einen Ring und Kosmetik. Den Körper zog er tiefer in den Wald weg und verdeckte mit den Zweigen. Um sieben Tage später kam er an den Tatort zurück und stak in der Hosetasche der Ermordete einen Zugfahrschein aus Èeské Budìjovice. Auf diese Weise wollte er die Polizei verwirren.
Um 17 Tage später verübte Jozef Slovák weiteren Mord in Bratislava. Zum Opfer wurde die 18-jährige Vladislava Maøíková aus Cheb, die lernte er in dem Zug aus Plzeò nach Bratislava kennen. Das Mädchen fuhr in ein Städtchen bei Bratislava zu ihrem Freund. In Bratislava entlockte er sein Opfer zum Fernsehsender Kamzik und durch einen Schlag mit dem Ellbogen an den Kragen ermordete er sie. Nachdem zog er das Opfer tiefer in den Wald weg und verdeckte wieder mit den Zweigen. Diesen Mord zugestand er selbst um ein Jahr später und brachte die Polizei zum Ort, wo die Skelettüberreste von Vladislava Maøíková gefunden wurden.
Am 15. November 1990 trat Jozef Slovák die Haftstrafe acht Monate für die Straftat die unzulässige Bewaffnung an. Frei gelassen wurde er am 14. Juni 1991 und um 12 Tage später mordete er zum dritten. Zum Opfer wurde diesmal die 17-jährige Diana Opúchová aus Bratislava. Den Kontakt an Diana Opúchová gewann Jozef Slovák von einem Mithäftling - Freund von Diana Opúchová. Dem Opfer stellte er sich als ein Hauptmann vom Gefängnisdienst vor und versprach ihr für 250,- Kè das Zusammentreffen mit dem gefangenen Freund. Dann entführte er sie in den Wald im Stadtviertel Záhorská Bystrica in Bratislava und dort ermordete er sie durch einige Schläge an den Kragen. Den Körper warf er mit den Zweigen zu.
Den letzten nachgewiesenen Mord verübte er am 16. Juli 1991 - einen Monat und zwei Tage nach der Freilassung aus dem Gefängnis wegen der unzulässigen Bewaffnung. Dem Mordanschlag des Jozefs Slováks erwehrte die 18-jährige Anna Královièová aus Bratislava sich nicht. Sie lernte er in der Wohnung ihrer Mutter kennen. Den beiden Frauen stellte er sich unter falschem Namen vor und er wies sich mit einem gefälschten Ausweis aus. Der Mutter der ermordeten Anna Královièová bot er dann Schmuckstücke an, die aus Diebstählen stammten. Am Mordtag traf er sich zufällig im Raum elezná Studienka mit Anna Královièová, die er mit einem Prügel attackierte und dann mit einem Gürtel erwürgte. Den Körper warf er in hohes Gewächs und warf mit den Zweigen zu. Die Tat geschah am Ort, wo er im Jahre 1978 seinen ersten Mord verübte. Es ist interessant, dass er ein paar Stunden nach dem Mord ihrer Mutter den Geschlechtsverkehr vorschlug. Um zwei Tage später wurde Jozef Slovák in Bratislava verhaftet. An seinem Körper wurden die Abschürfungen festgestellt, die ihm Anna Královièová in ihrer Notwehr verursachte. Außerdem wurde bei ihm eine illegal gehaltene Pistole sichergestellt. Vorsätzlicher Todschlag der Anna Královièová gestand er ein und er führte der Polizei, die über dem Mord bisher nichts wusste, an den Tatort. An der gefundenen Leiche waren sichtbar die Spuren nach der gewaltsamen Manipulation mit Genitalien.
Bei der Untersuchung sowie bei dem Gericht erhob Jozef Slovák seine überdurchschnittliche intellektuelle Fähigkeiten und seine reiche Kriminal- und Gefängniserfahrungen zu seiner Verteidigung. Er gestand auch die Taten zu, die er nicht verüben konnte und er redete von der Seite seine ehemalige Mithäftlingen aus der direckten Teilnahme an Morden an. Er bemühte sich damit die Polizei zu verwirren und das Untersuchungsverfahren zu komplizieren. Trotzdem man gelang dem Jozef slovák nicht nur vier Morde zu beweisen, sondern auch weitere Straftaten.
Eine wichtige Rolle spielte man bei der anspruchsvollen und komplizierten Untersuchung der Slováks Verbrechen "Modus Operandi" (die charakteristische Weise der Täterhandlung). In allen Fällen handelte es sich um Frauen im jungen Alter (21 - 18 - 18 - 18). Die Opfer lockte er in abgelegene Orte im Wald. Nach der Tat verdeckte er die Leichen mit den Zweigen, Steinen , mit dem Gras oder Laub. Das Vertrauen gewann er so, dass er sich als ein hoher Polizeioffizier der Kripo oder Abwehr mit einem geheimen Beruf oder als ein Hauptmann vom Gefängnisdienst vorstellte. Zu diesem Zweck fertigte er fünf verschiedene Ausweise an, die seine Angehörigkeit zur Sittenpolizei oder zu Anti-Terror-Einheiten nachweisen sollten. Er hatte sogar einen Ausweis von Prager Staatsanwaltschaft mit seinem Foto. Das Stadtgericht in Bratislava verurteilte Jozef Slovák am 20. August 1993 zur lebenslangenr Freiheitsstrafe. Für die gleiche Anzahl der ermordeten Frauen wurde zum Todesstrafe Ladislav Hojer verurteilt.
© JUDr. Miloslav Jedlièka