In seiner Zeit war Babinský ein nichtssagender Verbrecher und er wäre solcher auch heute. Er wurde für 6 Untaten verurteilt, die auch heute sträflich sind. In seinem Fall gibt es keine mildernde Umstände.
Die Legende über einem berühmten Räuber entstand erst in der Zeit, wenn Babinský "in der Räuberpension" war und dazu redlich wie ein Gärtner in einem Frauenkloster arbeitete.
Um 1830 organisierte Václav Babinský eine kleinere Räuberbande und mit seinen Kumpanen überfiell er dann verschiedene Wanderer. Die Mitgliederin von dieser Bande war auch seine Geliebte Apolena Hoffmanová. Er wurde am 19. Januar 1832 verhaftet. Zur Zeit wurde er mit Hoffmanová im Dorf Kuří Vody von dem örtlichen Vogt kontrolliert. Bei der Kontrolle stellte Vogt fest, dass Babinský einen falschen Pass hat. Dazu bei der Kontrolle fielen zwei scharfgeladene Pistolen von Apolena heraus. Bei der Verhaftung biss Babinský den Vogt in einen Finger und verwundete zwei Büttel. Es gelang erstaunlicherweise Hoffmanová zu flüchten.
Nach der Verhaftung wurde Babinský nach Prag übergeführt, nach vier Monaten entfloh jedoch. Am 4. August 1833 verübte er seine ärgste Tat. Im Wald nicht weit von Horní Kamenice überfiel und ermordete er einen Leinweber. Dann flüchtete er nach Lodža in Polen. Im Herbst 1835 wurde er wieder verhaftet, und zwar im Moment, wenn er seinen Wohnort in Pokratice bei Leitmeritz besuchen wollte.
Babinský wurde ursprünglich aus 12 Verbrechen verklagt. Aufgrund des Beweisnots wurde er bei 6 Taten schuldlosgesprochen. Am 1. Dezember - als 44-jähriger - wurde er vom Prager Gericht zu 20 Jahren Haft für diese "freche Taten" verurteilt:
In der Nacht zu 24. März 1830 überfiel er mit seinen 4 Kumpanen in Mikulášovice bei Šluknov Haus des Müllers Antonín Heine. Die Banditen festbanden den Müller und seine Hausfrau Rösslerová, sie nötigten sie Kasseschlüssel auszugeben und krauten 500 Preußen-Taler. Heine starb nach Abgang der Banditen wegen Schlaganfall.
In der Nacht zu 1. Mai 1830 überfiel er mit seinen 7 Kumpanen in Lysá nad Labem Haus von Jan Paul. In das Haus drangen sie durch ein zerbrochenes Fenster ein, im Haus betäubten sie mit einem Knüppel seine Frau und ihn wollten die Räuber auf einem Bett festbinden. Im Luftzug erlisch ihre Leuchte jedoch, es gelang Jan Paul aus dem Haus zu fliehen und im Dorf Sturm machen. Die Banditen stahlen nur Bekleidung im Werte 15 Golden.
In der Nacht zu 15. Januar 1832 brach er mit 4 Kumpanen in das Haus des Fährmanns Jan Krejza in Brozany ein, weil er feststellte, dass der Fährmann Ersparte für Kauf eines Gasthauses hat. Die Bande eroberte 2.500 Gulden und Verlosungsblätter für 380 Gulden.
Bei der Verhaftung am 19. Januar 1832 wies sich Babinský im Dorf Kuří Vody mit einem falschen Pass auf den Namen Josef Schmid aus, das ihm Domänenschreiber Antonín Profeld anfertigte. Gleichfalls verübte er öffentliche Gewalt damit, dass er bei der Haftung in den Daumen Vogts Václav Franke biss und zwei Büttel verletzte.
In der Nacht zu 5. August ermordete er mit 8 Messerstöße im Wald bei Horní Kamenice den Leinweber Jan Blumberg und kraute ihm 200 Taler, einige Ellen Kattuns und Röstkaffee...
Apolena Hoffmanová wurde vom demselben Gericht zu 12 Jahren Haft verurteilt. In 15 Tagen nach der Urteilsverkündung verstarb sie an Bluthusten. Sie war 41 Jahre alt.
Am 10. Juni 1841 wurde Babinský in das Brünner Staatgefängnis Spielberg eingeliefert. Im Häftlingsstammbuch wurde er unter Nummer 1042 angeführt. Während seines Aufenthalts im Spielberg wurde er wie ein untertäniger Häftling. Er hatte bei ihm einen Rosenkranz und bei jeder Gelegenheit betete er. Damit gewann er Vertrauen vom Gefängniskaplan und später auch von Gefängnisleitung. Mit der Zeit wurde er Krankenpfleger und damit gewann er eine ganze Reihe Vorteile. Bei seiner Arbeit hörte er viele Geschichte der kranken Gefangenen.
Wenn wurde am 29. Mai 1855 dieses Gefängnis aufgehobt, wurde Babinský ins Gefängnis Valdice übergeführt. Im Jahre 1861 wurde er freigesetzt. Diesen alten 65-jährigen Mann nahmen in Schutz Ordensschwestern, die im Gefängnis dienten, vermieteten ihm ein Quartier in der Nähe von Kloster in Řepy bei Prag und Babinský arbeitete in einem Teil des Klosters bis zu seinem Tot als Gärtner. Er ist auf dem heute schon aufgehobenen Klosterfriedhof in Řepy auch begraben.
In der Freizeit fuhr Václav Babinský mit dem Zug in Prager Gaststätten ein, wo er jedem, der seine Zeche bezahlen wollte, verschiedene packenen Erzählungen aus "seinem" Räuberleben erzählte. In Wirklichkeit schöpfte er vor allem aus Geschichten und Erlebnissen der Mithäftlingen, die er während 20 Jahren im Gefängnis Hunderte hörte.
Die erste Heftausgabe seiner "tapferen Taten" unter dem Titel "Babinský, Räuberführer in den böhmischen Ländern" erschien im Bereich 110 Seiten in Hradec Králové im Jahre 1862 - ein Jahr nach seiner Freilassung.
© JUDr. Miloslav Jedlička