Milan Lubas - Sexualaggressor und Mörder

Der erste Mörder in der Tschechischen Republik, der durch die Methode der DNA-Analyse überführt wurde – 1990

DNA-Struktur

Die Methode der DNA-Analyse für die Kriminalistikzwecke benützte zum erstenmal der britische Genetiker Alec Jeffreys aus der Leicesteruniversität im Jahre 1987. Es ging der Mord der 15-jährigen Linda Mann vorher, die am 21. November 1983 zwischen zwei britischen Dörfer Narborough und Enderby aufgefunden wurde. Kurz vor ihrem Tod wurde sie vergewaltigt. Für die weitere mögliche Zwecke wurde das Sperma des Täters aus den Genitalien der Ermordete sichergestellt. Das Sperma wurde gefroren und gerettet, trotzdem die Polizei keinen Mörder ergriff.

Um 3 Jahre später wurde in der Nähe des Mordorts von Linda Mann weiteres Opfer aufgefunden, die 15-jährige Dawn Ashworth. Sie wurde auch vor dem Tod vergewaltigt. Diese Tat gestand ein 17-jährige Portier aus einer Irrenanstalt ein und er wurde in Haft genommen. Weil die beide Mörder viele gemeinsame hatten, es entstand der Verdacht, dass dieser Täter auch der Mörder von Linda Mann sein könnte. Aber diesen Mord verneinte er. Deswegen wendete Polizeibeamten im Jahre 1987 an Alec Jeffreys, ob er die Erbanalyse durchführen würde, das Sperma aus den beiden Fällen mit dem Blut von dem jungen Mann vergleichen könnte. Das Ergebnis war erschütternd. Das Sperma stammte in den beiden Fällen von einem Mörder. Der Mörder war aber nicht der 17 jährige Portier, der den Mord Dawn Aschworth eingestand. Dieser Verdächtige musste freigelassen werden.

Britischer Genetiker genetik Alec Jeffreys

Genetiker Alec Jeffers

Die Polizei setzte die Fahndung nach dem Mörder fort. Sie nahm Blutproben den weiteren mehr als 4.500 Männer aus den umliegenden Dörfer ab, trotzdem war unter ihnen kein Mörder. Erst um 7 Monate später stellte die Polizei fest, dass ein Bäcker – Colin Pitchfork aus Narborough - seinen Kameraden überredete, damit er auf seinen Namen Blut abnehmen ließ. Deswegen wurde es ihm Blutprobe zusätzlich abgenommen und Alec Jeffreys feststellte, dass sein DNA – Profil mit DNA aus dem beiden zwei vergewaltigten und ermördeten Mädchen gesicherten Sperma konform ist. Dank diesem Beweis gestand Colin Pitchfork diese zwei Mörder ein und wurde später zu zwei Strafen lebenslanger Haft verurteilt.

Ermordete Studentin

Ermordete Studentin

Am 27. Juli 1990 gegen 7:30 Uhr wurde an der Damentoilette an der Pädagogischen Fakultät der Masarykuniversität in Brno die 19-jährige Studentin Jana Krkošková ermordert. Ihre Identifikation war nicht kompliziert. Auf dem Heizkörper der Zentralheizung legte ihre Sporttasche mit Lehrbücher und ihren Dokumenten nämlich. Auf dem Boden um das Opfer und auch auf den Fliesen fanden sich umfangreiche Blutflecken. Besondere Sorte der Blutspuren wurde in der Tropfenform auf einem Ort der Fliesen festgestellt. Diese Tropfen sahen so aus, dass sie durch ein Abschütteln einer blutigen Hand entstanden. Deswegen wurden sie auch sichergestellt. Kriminalisten konnten nämlich nicht ausschließen, dass der Mörder bei der Attacke mit dem Messer sich verletzte. Es konnte sich aber auch um Opferblut handeln. Gleichzeitig entstand es bei der Spurensicherung eine Befürchtung, dass in Beziehung zum Tatort, wohin eine relativ Vielzahl von Frauen freien Zutritt hatten, es eine ganze Reihe von nutzungslosen Spuren gibt. Schon beim ersten Anblick auf den Körper des Opfers war sichtbar, dass es sich um einen Mord mit dem Sexualmotiv handelte. Die brünner Studenten und Öffentlichkeit entrüstete dieser Fall des Mords der musterhaften Studentin und Juniorrepräsentantin in Biathlon.

Stichwunden auf dem Opferkörper

Stichwunden auf dem Opferkörper

Bei der Obduktion wurde man auf dem Körper der ermordeten Studentin im ganzen 31 Stich- und Schnittwunden festgestellt, und zwar im Brust-, Rücken- und Gesäßbereich. Alle Wunden wurden in der Zeit verursacht, wenn ihr Blutkreislauf funktionierte. In der Enddarm- und Genitalgegend wurde ein Schnittdefekt festgestellt, es wurde der Damm zwischen Enddarm und Genitalien zerhackten. In den Genitalien und in der Gegend wurden keine männliche Geschlechtszellen und auch keine Fragmente gefunden. Der Anschlagmodus war zuhöchst bestialisch und er setzte trotzdem fort, dass das verletzte Opfer aus dem Anschlagort entlaufen strebte. Vor ihrem Tod litt das Mädchen quälende Bedrängnisse.

Gleich am nächsten Tag nach dem Mord wurde der 26-jährige Milan Lubas bei seiner Gefährtin ergriffen. In der Zeit der Festnahme hatte er die Handfläche auf der rechten Hand bandagiert und er fuhr mit den Polizeibeamten zum Polizeiamt barfüßig ab. Zu seinen Schuhen erwähnte er wörtlich: "Ich weiß nicht, wie ist es möglich, aber ich kam zu meiner Gefährtin barfuß..."Seine Festnahme war kein Zufallwerk. Er wohnte einst in der Nähe vom Tatort, wo auch der Kriminalist wohnte, der in der Vergangenheit seine Kriminaltaten untersuchte.

Im Jahre 1981 wurde Milan Lubas als Jugendliche für Vergewaltigung gerichtet, die er gemeinsam mit seinen Verwandten (Onkel) begangen. Weiter wurde er zugleich für Diebstahl, Raubtat und Teilhaberschaft gerichtet. Für diese Taten wurde er zu 2,5 Jahren der Freiheitsstrafe verurteilt. Kurz nach seiner Freilassung, im Jahre 1983, griff er grundlos und ganz zufällig mit einem Rasiermesser eine Frau, die er aus einem Massenverkehrsmittel zu ihrem Wohnort verfolgte und er schnitt ihr Gesicht. Nur ganz zufällig kam zu keiner tödlichen Folge, weil er mit einem kommenden Fußgänger gestört wurde. Das Gericht qualifizierte seine Handlung als die vorsätzliche körperliche Verletzung und es wurde ihm als einem gefährlichen vorbestraften Täter die Freiheitsstrafe 6,5 Jahre verhangen. Im Januar 1990 wurde er aufgrund der Amnestie aus dem Strafvollzug frei gelassen.

Bei der Untersuchung verneinte Verdächtiger Lubas irgendeine Teilnahme am Mord der Studentin. Zu seiner Verletzung auf der Handfläche erwähnte er, dass er sie um ein Blech auf einem Bau machte. Gerichtsärzte schlossen aber solchen Mechanismus der Verletzung aus. Nachdem änderte er seine Aussage und erwähnte, dass er bei einer Verteidigung um ein Messer, mit dem auf ihn unbekannte Männer angriffen, verletzte. Dieser Tatort lehnte er aber ab zu erwähnen. Es wurde ihm Blutprobe abgenommen und dieses Blut wurde mit Blutspuren verglichen, die am Tatort in der Tropfenform aus den Fliesen festgenommen wurden. Ebenfalls wurde bei der Hausdurchsuchung seine Bekleidung mit Blutspuren festgenommen (Jeanshose und Socken wurden aus einem Wäschetopf vollfülltem mit Waser und Surfactant herausgezogen). Ergebnisse der Vergleichung aller Blutspuren wurden für Kriminalisten eine große Enttäuschung – Lubas hatte die gleiche Blutgruppe wie seines Opfer... Der Verteidiger suchte nach dieser Feststellung um seine Freilassung aus der Haft und um Einstellung der strafrechtlichen Verfolgung an.

Doc. RNDr. Vladimír Ferák, CSc.im Jahre 2006

Doc. RNDr. Vladimír Ferák, CSc

Weil die Kriminalisten aufgrund Indizien und Widersprüche in seinen Aussagen um seine Schuld überzeuegt waren, entschieden sie sich das Institut der Genetik und der Molekularchemie der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Komenský-Universität in Bratislava um eine Identifikationsausführung der Blutspuren durch die DNA-Analyse zu ersuchen. Trotzdem wurde die DNA-Analyse in diesem Institut nur experimental durchgeführt, sein leitender Angestellter Doc. RNDr. Vladimír Ferák, CSc. entschied sich die DNA-Analyse aus Blutspuren durchzuführen.

Am 24. Oktober 1990 - weniger als 4 Monate von dem Mord – erhielten Kriminalisten die Expertise, die 3 Seiten hatte. Daraus es herausgestellt, dass das sichergestellte Blut an der Damentoillete der Pädagogischen Fakultät Milan Lubas gehörte. Die Blutspuren auf den Socken und der Jeanshose von Milan Lubas entstammten aus dem Körper der Ermordete Jana Krkošková.

Milan Lubas wurde zu 23 Jahre der Freiheitsstrafe verurteilt. Am 4. Februar 1993 verübte er im Strafvollzug Selbsmord. Dass er der Mörder der Studentin wirklich war, gestand er nur einmal und umwegig zu, und zwar einem anderen Beschuldigten, der mit ihm in der gemeinsamen Zelle wohnte. Mit dem Ziel von ihm das Anraten für die Verteidigung zu erhalten, sagte er ihm, dass er an die Pädagogische Fakultät mit der Absicht ging, aus Büros irgendeine Gegenstände zu entwenden. Die Türen von Büros wollte er mit einem Messer öffnen. Irrtümlich sollte er die Tür an die Damentoillete öffnen und auf dem Heizkörper sah er eine Sporttasche liegen. Abgesehen davon, dass es sehr unwahrscheinlich war, mit einem Messer das Türschloss zu öffnen, die Sporttasche (liegende auf dem Heizkörper) von Jana Krkošková konnte nur der sehen, der am Tatort war.

Ungefähr 300 Meter vom brünner Gebäude der Pädagogischen Fakultät steht das Augustinienerkloster. Im Klosterinnenhof in einem kleinen Garten von einer Größe 4 Quadratmeter führte Abt Johann Gregor Mendel seine Experimente mit Erbsenkreuzung durch, später, im Jahre 1865 formulierte er die erste genetische Prinzipien. Es ist geradezu symbolisch, dass er bei seinen Spaziergänge Fluss Svratka vorbei wörtlich über dem Ort ging, wo 125 Jahre später zu einem Mord kommt und dass gerade die Genetik zur Überführung des Mörder beitragt. Nicht weniger trostbringend ist die Wirklichkeit, dass die tschechische Kriminalistik mit der Welt im Schritt bleibt.

© JUDr. Miloslav Jedlička
© Mgr. Milan Přadka (Kontakt für deutsche Seiten)